Daniela's Blog - Outlander Tours Schottland
Daniela's Blog - Outlander Tours Schottland

Sonntag, 24.09.2023

 

Der Sonntagmorgen begann wie erwartet mit trübem Regenwetter. Da es auch der Geburtstag meines Mannes war, machten wir zunächst ein Vidoe mit "Happy Birthday", welches wir ihm schickten. Nachdem wir schon am Vorabend festgestellt hatten, dass die Stühle im Esszimmer/Wintergarten zu niedrig für den Tisch waren, genossen wir trotzdem unser Frühstück, um danach die Sehenswürdigkeiten zu besuchen, die am Sonntag erreichbar waren. Wir begannen beim nahen Lewis War Memorial, welches ich vom Esszimmer aus gesehen hatte. Zunächst hatte ich den Turm für Teil einer Burg gehalten. Wir fuhren so nah wie möglich ran und warfen uns in unsere Regenkleidung, denn es regnete Bindfäden. Leider war dadurch auch die Sicht nicht besonders, denn man konnte vom Hügel aus - der Turm war leider geschlossen - fast ganz Stornoway überblicken. 

Als nächstes besuchten wir die große Kirche Martin's Memorial Church in der Nähe des Hafens, von außen ein eindrucksvoller Anblick. Leider nur wenige Stunden in der Woche geöffnet und als wir dort ankamen, war der Gottesdienst noch nicht beendet, wir kamen also nur in den Vorraum. Nur eine Straße weiter fanden wir eine Statue, ein Denkmal - und einen kleinen Steinkreis

 

Weiter ging es raus an die Küste zum Iolaire Memorial. Hier war der Sturm so richtig spürbar, was ironischerweise genau zu dem schweren Schiffsunglück passte, dass sich hier am Jahreswechsel 1919 zugetragen hatte. Die Iolaire sollte eine große Zahl Soldaten nach Lewis bringen, die aus dem Krieg zurückkehrte. Das Schiff war zahlenmäßig weit überladen und geriet durch eine falsche Entscheidung in einem schwere Sturm auf eine Klippe, nur wenige Meter vom Ufer entfernt. Nur etwa 79 der Männer an Bord konnten durch heldenhaften Einsatz gerettet werden, über 200 ertranken. Quasi jede Familie auf der Insel war davon betroffen, die ohnehin viele Soldaten im Krieg verloren hatte, eine wirklich große Tragödie, deren auch der heutige König Charles 2019 gedachte. Wir hatten echt Mühe, zurück zum Auto zu gelangen, denn der Wind war wirklich heftig.

Nun durchquerten wir die Stadt und wandten uns nach Norden. Gleich hinter der Stadt veränderte sich die Vegetation und wir fuhren kilometerlang durch eine braune, raue Wüstenei, die trotzdem faszinierend war. Wir versuchten ein Café oder ein Hotelrestaurant auszumachen für unsere übliche Heiße-Schokolade-Pause, aber an diesem Tag hatten wir kein Glück, auch nicht auf dem Rückweg. Nach einer guten Stunde erreichten wir den Parkplatz am Leuchtturm des Butt of Lewis, des nördlichsten Punkts von Lewis und der gesamten Äußeren Hebriden. Hier endet auch der Hebridean Way, der auf Vatersay im Süden beginnt. Es regnete nicht ganz so heftig, aber der Wind war stürmisch und böig und wir waren auf dem rutschigen Gelände an der Küste sehr vorsichtig, um nicht versehendlich abzurutschen. Trotzdem oder gerade deswegen ein großartiges Erlebnis!

Auf dem Rückweg fanden wir zwar kein Restaurant, aber den Steinacleit Cairn and Stone Circle. Leider war der Weg den Berg hinauf so nass, dass wir befürchten mussten, zu tief einzusinken und so gaben wir schweren Herzens auf. Dafür fanden wir den Truiseil Stone, einen riesigen stehenden Stein, der dick von Moos und Flechten bewachsen und knapp 5 Meter hoch war. 

Zurück im Haus warfen wir unsere nassen Sachen einschließlich Karins Wanderschuhen in den Trockner, da sie sonst sicher nicht bis zum nächsten Tag trocknen würden. 

Fürs Abendessen versuchten wir unser Glück wieder im HS-1, aber wir waren zu spät dran für die erste Runde. Dort wird allen Ernstes schon um 17 Uhr zu Abend gegessen. Wir ließen uns auf die Warteliste setzen und suchten weiter. Im Eleven, einem eigentlich preislich höher gestellten Hotel-Restaurant, fanden wir einen Tisch. Am Sonntag Abend herrschte dort aber eher Cafeteria-Atmosphäre und es gab zusätzlich zu einer kleinen Speisekarte ein abwechslungsreiches Buffet. Eine der Serviererinnen sah verblüffend ähnlich aus wie Sophie Skelton und ich durfte ein Foto mit der überraschten jungen Frau machen, welches ich aber aus Datenschutzgründen nicht veröffentlichen werde. 

Da wir nach dem Abendessen noch Zeit hatten und es noch nicht ganz dunkel war, sahen wir uns noch die beeindruckende Burg Lews Castle von außen an, welche ein 5-Sterne-Hotel ist, mit tollem Blick von oben auf den Hafen. 

Als wir in der Unterkunft zurück waren, mussten wir nachts feststellen, dass es bei Starkregen draußen an der Deckenlampe im Esszimmer entlang hereinregnete, stellten einen Eimer drunter und informierten sofort den Vermieter.

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© Daniela Biela