Daniela's Blog - Outlander Tours Schottland
Daniela's Blog - Outlander Tours Schottland

Freitag, 19.07.2019 - Von Cork nach Clonmel

Da es bei unserem Apartment nichts in der Nähe gab, packten wir gleich unsere Sachen ins Auto und fuhren ein paar Straßen weiter, wo wir einen Parkplatz fanden und ein Frühstückscafé, bei dem man alle Teile einzeln bestellen konnten, so wurde jede/r nach seinem Gusto richtig satt. Danach ging es ins Zentrum von Cork in ein Parkhaus, von wo aus wir einige Sachen zu Fuß erkunden wollten, darunter gleich 2 Kathedralen und ein spezieller Wunsch von Karin, das Butter Museum. Dazu ging es über den Fluss Lee und einen sehr steilen Berg hinan, wo hinter einer alten, runden Markthalle das Buttermuseum liegt. Hier hatten wir mal wieder Pech, denn obwohl wir pünktlich zur Öffnungszeit um 10 dort waren, war es für diese Stunde für eine Privatveranstalung geschlossen und sollte erst um 11 öffnen. Also gingen wir zur Überbrückung der Zeit ein paar Meter weiter in Richtung der einen Kathedrale, wo wir dann seltsame Glockentöne hörten... die ich erst nach einigen Momenten als "Freude schöner Götterfunken" erkannte, einfach weil die Töne in so großem Abstand erklangen. Wir fanden kurz darauf eine kleine Kirche, St. Anne's Church, wo man als Besucher sich am Glockenspiel betätigen konnte. Es kostete doch tatsächlich 4 Euro Eintritt, was Conny, Karin und Christina dann davon abhielt, sie wollten lieber nebenan im Kirchengarten warten, während Ewald und ich hineingingen. Das Kirchenschiff war relativ schmucklos, teilweise seltsam eingerichtet, im ersten Stock jedoch gab es einen Raum mit den Zügen fürs Glockenspiel, durchnumeriert von 1-8 (für die Musikkundigen: für die C-Dur-Tonleiter von c' bis c") und daneben ein Notenständer mit einem Spielheft von verschiedenen bekannten Liedern und Filmmusikmotiven, alles mit eben diesen Zahlen dargestellt. Wir versuchten uns freudig an diesen Noten und an anderen Sachen aus dem Gedächtnis - Hänschen klein, Schneewalzer usw. - zur Freude derer draußen und unserer eigenen. Wir stiegen danach noch enge Treppen hoch zum Glockenraum und Ewald ging durch einen winzigen Durchgang noch hoch aufs Dach. Hat riesigen Spaß gemacht, nur die Anwohner taten mir leid, weil sie den ganzen Tag das mehr oder meist weniger musikalische Gebimmel der Besucher ertragen müssen.

Danach ging es über die Straße in die nahegelegene katholische Katedrale St. Mary, innen sehr modern, recht frisch renoviert mit viel Gold und ein klarer Kontrast:

Nun ging es pünktlich um 11 ins Butter-Museum, wo wir viele Ausstellungsstücke und einen Dauerfilm sahen, hauptsächlich über die Geschichte von Kerrygold.

Nun wollten wir noch den berühmten English Market aufsuchen, eine große Markthalle, wo man wirklich ALLES an Lebensmitteln bekam, vor allem natürlich Fleisch und Fisch, von denen wir einige noch nichtmal mit Namen kannten.

Wir verließen die Stadt und fuhren raus nach Cobh (gesprochen Kuuh mit einem ganz dunklen U), gelegen am verschachtelten Mündungsgebiet des Flusses und obwohl 13 Meilen außerhalb, war dies früher der Hafen zu Cork. Hier fanden wir mit viel Glück einen Parkplatz am Straßenrand und Platz auf der Terrasse des Titanic Museum Cafés. Wind und Sonne wechselten sich ab, aber dies ist ein sehr schönes Städtchen. Zum einen wollten wir an die Küste, aber Karin wollte gerne dahin wegen der großen Titanic Ausstellung im Auswanderermuseum, über die"Lusitania" und die Auswanderung der Iren nach Nordamerika, sie fand es sehr sehenswert und hätte gerne noch Stunden darin verbringen können.

Als nächstes ging es and die östliche Küste nach Ardmore, einem beschaulichen Küstenörtchen, der Stadt des heiligen St. Declan, der in frühchristlicher Zeit auf einem schwimmenden Felsen an den Ort gekommen sein soll. Hier liegt jedenfalls ein riesiger Findling aus einem ungewöhnlichen, nicht zur Landschaft bzw. Gegend passenden Gestein, um den sich die Legende rankt.

 

Weiter oben gibt es noch die Ruine einer Kathedrale und dazu einen Friedhof mit riesiegen Ogham-Steinen, einem Obelisk und spektakulärer Aussicht.

Auf der Weiterfahrt nach Clonmel machten wir noch unterwegs an einem schönen Plätzchen Halt, wo wir zuerst nicht so ganz wussten, was wir davon halten sollten: Ein bisschen Marienverehrung, wunderschöne Natur, Bachrenaturierung und Dorfschönheit, aber weitab vom nächsten Dorf, trotzdem einfach schön.

Kurz darauf erreichten wir Clonmel und unsere letzte Unterkunft, den Hillcourt B&B, gelegen oberhalb des Stadtzentrums fast am Ortsrand. Unsere Vermieterin, eine freundliche ältere Dame, erwartete uns schon. Diese Zimmer waren nun ganz anders, relativ altmodisch eingerichtet und klein, dass man gerade noch drumrum laufen konnte, aber sauber und mit eigenem neuen Bad. Wir hatten auch ein Fernsehzimmer als Aufenthaltsraum für Gäste, wo sie uns gleich darauf Tee servierte und mit Informationen versorgte, einem Stadtplan, ein paar Tipps fürs Abendessen und es gab Bestellzettel fürs Frühstück zum Ausfüllen. Also machten wir uns frisch und wagten uns ins Städtchen.

Wir fanden problemlos einen Parkplatz in Zentrum der kleinen Stadt, die auch viele schöne Ecken aufwies, ein schön bunt blühendes Flussufer (der River Suir), schöne alte Häuschen und ein mittelalterlich anmutendes Stadttor, wo wir mehrmals durchfuhren, um uns umzuschauen. Wir wählten eines der empfohlenen Lokale und stellten fest, dass auch dies wohl ein Unikat ist. Langgezogen, im altenglischen Chic und vollgestellt mit Krimskrams. Wir waren fast die einzigen Gäste im großen Gastraum, dennoch war der freundliche ältere Herr leicht überfordert. Aber wir hatten trotzdem einen schönen Abend und das Essen war zwar nicht günstig aber gut. 

Druckversion | Sitemap
© Daniela Biela