Dienstag 30.04.2019
Dienstag war unser letzter ganzer Tag in Edinburgh. Nach etwas Ausschlafen, hatten wir den Vormittag frei bis um Viertel vor zwölf, wir nutzten die Zeit um etwas länger schlafen und einen gemütlichen Bummel auf der Princes Street, entlang des im Tal gelegenen Gartens, hoch über die Straße the Mound zur Kathedrale, wo der Treffpunkt der Mercat Tours ist.
Hier hatte ich uns eine Underground-Tour durch die Vaults gebucht. Dies sind unterirdische Räume, gebaut unter der South Bridge, die einen ehemaligen Graben überspannt und heute ebenerdig zwei ursprünglich getrennte Stadtteile verbindet. Die Geschichte hierzu ist lang und ich möchte sie nicht komplett wiederholen, man kann dies gerne auf der Seite von vor drei Jahren gerne nachlesen.
Nach einer kurzen Einleitung und Erklärung, wie und warum die Vaults gebaut wurden, ging es zwei Straßen weiter neben einem Pub eine enge Treppe hinunter ins Dunkle. Es war spannend, eng und dunkel, dadurch sehr beeindruckend. Und wir waren froh, als wir endlich wieder normale Luft atmen konnten.
Danach ging es in die Kathedrale und endlich in die daneben gelegene Signet Library bzw. das dort gelegene Café, wo wir einen Tisch reserviert hatten. Vor allem die Ausstattung ist atemberaubend und ein absoluter Höhepunkt eines Edinburgh-Besuchs, aber auch die kulinarischen Köstlichkeiten ließen nichts zu wünschen übrig. Meine Mädels waren sich einig - ich hatte nicht zuviel versprochen!
Ganz oben knapp unter der Burg liegt die Camera obscura, ein Gebäude, das ich bisher immer übersehen und rechts liegen gelassen hatte, aber über die Zusatzangebote von booking entdeckt hatte. Wir buchten online unsere Tickets und kamen gegen 2 zum Einlass. Dort gibt es Lichteffekte, Bilder und Installationen mit optischen Täuschungen und gleich zu Anfang ganz oben auf der Dachterrasse eine grandiose Aussicht über die ganze Stadt. Das Wetter war leider nicht mehr ganz so schön wie am Vormittag, doch ziemlich wolkig, aber es hat wenigstens nicht geregnet.
Danach arbeiteten wir uns in etwa eineinhalb Stunden Etage für Etage nach unten.
Im ersten Stock gab es eine rotierende Trommel mit Lichteffekten, man konnte durchlaufen:
Von der Royal Mile aus fanden wir eine kleine Gasse abwärts zur Victoria Street, die uns auf den Grassmarket führte. Straßenabwärts hörte ich einen Dudelsackspieler, das allein ist in Edinburgh allerdings nichts Ungewöhnliches, hört man des Öfteren, als aber ein Mann vor mir sein Handy zückte und aufwärts filmte, drehte ich mich doch auch mal um und sah... eine schottische Hochzeitsgesellschaft... und die beiden Bräutigame hielten Händchen. Sehr modern, die Schotten!
Hier hat man nach links einen Blick von unten auf die George IV Bridge, die einem schon mal den enormen Höhenunterschied von mehreren Stockwerken von unten zeigt. Und dort unten fanden wir auch ein Hutgeschäft, in dem wir alle die verschiedensten Hüte, meist aus Wolle, anprobierten und jede fand mindestens einen, ich z.B. endlich mein wollenes Barett, welches mir fortan gute Dienste leisten würde.
An diesem Abend - unserem letzten - wollten wir endlich am Grassmarket essen und fanden den White Hart Inn, einen kleinen urigen Pub, in dem wir ein schnelles Abendessen bestellten, hatten wir doch anschließend Karten für das Beltane Fest.
Vom Grassmarket gibt es als Abkürzung die King's Stables Road und eine Treppe hoch zur Castle Terrace zu unserem Apartment, wo wir uns umzogen und ein Taxi bestellten, das uns direkt zum Carlton Hill brachte. Hier durften wir an nach dem Einlass bergan noch eine Dreiviertelstunde anstehen, bis wir endlich den Hügel erklimmen durften und dort am Hauptort nochmal über eine Stunde anstanden, bis endlich - lang nach dem geplanten Zeitpunkt, weil es spät dunkel wurde - endlich die Show begann, aus Trommeln, Feuer, tollen Verkleidungen, Fabelwesen usw.,
aber irgendwann war es uns doch zu lang, als der Zug der Königin weiterzog, beschlossen wir, uns auf den Heimweg zu machen. Jedenfalls Karin und ich, Sabine und Conny wollten nachkommen. Karin und ich fanden trotz Bemühung kein Taxi und auch keinen Bus in unsere Richtung, bis ich schließlich übers Handy ein Taxi anforderte. Unterwegs disponierten wir um, Karin wollte so gerne noch zur Livemusik in den Pub, also fanden wir uns zum zweiten Mal an diesem Abend im White Hart Inn, wo wir der Sängerin noch ein bisschen lauschten, bevor sie viel zu früh Feierabend machte. Aber sie war richtig gut, genau wie die Stimmung!
Und das Motto auf der Tafel hatte es mir besonders angetan und steht für meine und wohl auch unser aller Beziehung zu Schottland: Haste ye back - Mach dass Du wiederkommst!