Daniela's Blog - Outlander Tours Schottland
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Sonntag 28.08.2022 - Edinburgh

Am Montag wollten wir uns die Altstadt von Edinburgh anschauen und dafür das Auto stehen lassen. Schließlich waren wir in Leith, einem Vorort der schottischen Hauptstadt, mit gutem Nahverkehrsangebot. Wir hatten sogar eine Bushaltestelle nur etwa 100 m von unserem Apartmentgebäude entfernt. Allerdings zeigte mir nach dem Frühstück Google Maps auf der Suche nach der besten Verbindung in die Innenstadt keine vernünftige Verbindung von dieser Bushaltestelle an, sondern nur eine zentraler gelegene Haltestelle. So machten wir uns nach dem Frühstück auf und es wurde ein ziemlicher Fußmarsch, etwa eine Meile, wir mussten ziemlich Gas geben und erreichten die Haltestelle rechtzeitig für unseren Bus. Das Tagesticket für 4.50 Pfund gab es praktischerweise beim Fahrer. Auf gings auf die Royal Mile. Am Canongate stiegen wir aus und wollten uns langsam hocharbeiten. Zuerst fanden wir die Kirche Canongate Kirk mit der Statue des Dichters Robert Fergusson davor, gegenüber die Bakehouse Close und den wunderschönen Dunbars Close Garden. Ein Stück weiter oben dann den berühmten Pub World's End am Beginn der High Street, wo früher die Stadtgrenze war.

Edinburgh war das noch laufende Festival mit vielen Aktionen auch auf den Straßen und Plätzen sehr voll. Hinzu kam, was wir schon zu Hause erfahren hatten, ein Streik der Müllabfuhr, der sich über mehr als eine Woche hinziehen sollte. So voll hatte ich die Stadt zuvor schon erlebt, so dreckig aber noch nicht. Gut, dass wir vorgewarnt waren. Wir schauten uns schon mal ein paar schöne Ecken die Royal Mile hoch an, auch ein paar Closes und Outlander-Schauplätze, dann freuten wir uns auf den Stadtrundgang mit unserer deutschen Führerin Melli. Treffpunkt war um 12:15Uhr am Hunters Square neben der goldenen Letterbox (Briefkasten). Wir waren ein bisschen zu früh dran und stießen dort wir auf diesen Artisten, der uns eine tolle Unterhaltung bot:

Melli ist vor ein paar Jahren nach Schottland ausgewandert und bietet dort Touren in und um Edinburgh an. Sie zeigte auch uns alten Hasen völlig neue Aspekte und wir hatten eine tolle Zeit zusammen. Schlusspunkt war Greyfriar's Kirkyard und die Bobby Statue. Soll Glück bringen, aber die Einheimischen hassen es, wenn Touristen sie anfassen!

Im Amschluss hatten wir einen Tisch im Café in der Signet's Library reserviert, wo wir vier Jahre zuvor zusammen gespeist hatten. Allein das Ambiente ist sehenswert. Melli hatte sich ja schon über unsere finanziellen Ambitionen gewundert, aber wir wussten es nicht besser. Nun, es stellte sich raus, dass man dort nicht mehr à la carte Scones, Confiserie und Backwaren bestellen konnte, sondern nur High Tea mit allem Drum und Dran für 50 Pfund und die Nobelvariante für 70 Pfund. Pro Person, wohlgemerkt. Und auch wenn ich mir das eventuell hätte leisten können, zu viert wollten wir das nicht. Also mussten wir zähneknirschend umdisponieren, der Kellner räumte quasi das ganze Geschirr ab, wir bestellten nur Getränke und kamen uns vor wie die armen Verwandten. Es war auch nicht voll ausgebucht, wie man mir bei der Reservierung zu verstehen gegeben hatte, es war noch nichtmal zur Hälfte besetzt. Ob sich dieses Geschäftsmodell langfristig rechnet, bleibt abzuwarten.

Als nächstes gingen wir in die daneben liegende Kathedrale, die immer wieder ein schönes Erlebnis darstellt. Dass schon zwei Wochen später dort die verstorbene Queen aufgebahrt werden würde, konnten wir natürlich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen.

Danach ging es über eine Gasse runter zum Princes Street Garden, dem Scott Monument, einem Dudelsackspieler, einem Abstecher zum Hardrock Café in der New Town und das Wetter war einfach weiterhin traumhaft schön.

 

Zum Abendessen hatten wir uns schon lange auf das The White Hart Inn gefreut. Im Vorjahr war es geschlossen gewesen, aber 2018 hatten wir dort zwei Mal sehr lecker gegessen und die Livemusik genossen. Dieses Jahr war jedoch durchgehend der Wurm drin. Der Tisch direkt am Ausgang war suboptimal, bei der Bestellung war bereits die Hälfte der Gerichte auf der Speisekarte ausverkauft. Der Chickenburger bestand aus einem lieblosen, zähen Stück Fleisch, die Pommes kamen erst sehr spät und waren dann kalt. Auch die Livemusik fing erst so spät an, dass wir dann irgendwann einfach aufbrachen.

Für den Bus zum Heimweg mussten wir ein ganzes Stück bis zur Princes Street laufen, da sonntags nicht so viele Busse fuhren. Unterwegs begegnete uns noch dieser Geisterbus. Die Heimfahrt dauerte eine gute halbe Stunde, ein langer, erlebnisreicher Tag lag hinter uns.

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© Daniela Biela