Daniela's Blog - Outlander Tours Schottland
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Mittwoch 09.09.2020 - Edinburgh, Ravenscraig, Kellie Castle, Anstruther und St. Andrews nach Dundee

 

Nun war unser letzter Morgen in Edinburgh angebrochen, nach dem Frühstück leerten wir den Kühlschrank in Richtung Rucksack und füllten dafür den Abfalleimer, spülten das Geschirr und packten unsere Koffer. Auto abholen im Parkhaus und los ging es wieder über die Forth Bridge nach Nordosten. Wir beschlossen, nach der Brücke, den etwas weiteren, aber schöneren Weg möglichst nah an der Küste zu nehmen, auch wenn das Navi und die Beschilderung konsequent dagegen waren, was auch mal zu einem Umweg führte. Aber das Wetter war schön und die Aussicht aufs Meer herrlich. So machten wir Stop z.B. auf einem großen Parkplatz in Kirkaldy, wo man einen Ausblick auf die ganze weite Bucht hatte und wir ein deutsch-schottisches Ehepaar auf einer Bank sitzend trafen, mit denen wir uns recht nett unterhielten. Wir waren vorerst nur zu dritt an diesem Tag, weil Carmen mit Ciaran in dessen Mietwagen unterwegs war und sie für den Vormittag andere Prioritäten hatten, aber sie arbeiteten auch mit meiner Liste.

Am nördlichen Rand der weiten Bucht, bereits in Sichtweite vom Parkplatz, liegt Ravenscraig Castle, frei zugänglich und kostenlos, mit einem Parkplatz direkt neben dem Park, verbunden mit einem kleinen Fußweg, neben dem das Gelände steil bergab ging und auch als Müllhalde verwendet wurde (Einkaufswagen...). Ravenscraig liegt direkt auf einer kleinen Felsnase mit einer tollen Aussicht. Leider war nur das Erdgeschoss teilweise zugänglich, d.h. die Räume waren vergittert so wie auch der Aufgang, es gab nur die große Terrasse und den Burggraben zu besichtigen, den Karin erkundete, aber das war auch nur wenig befriedigend.

In nur kurzer Entfernung von Kirkcaldy liegt Dysart Harbour, den ich meinen Freundinnen kurz zeigte, weil dort in der Serie in Staffel 2 für Le Havre (Frankreich) gedreht worden war. Die relativ flache Wand zur rechten Hand wurde dabei mittels Computertechnik in Hafengebäude verwandelt.

Nun machten wir einen kleinen Schlenker ins Landesinnere, nicht weit, zwischen Pittenweem und Anstruther liegt Kellie Castle, das auch für seinen tollen Schlossgarten bekannt ist. Laut Online-Beschreibung (die ich ALLE noch vor der Abreise geprüft hatte) sollte es offen sein, dies war dann aber leider nicht so. Wir haben vor Ort auch keinen angetroffen, den wir hätten fragen können, nur eine paar andere ebenso frustrierte Möchtegern-Besucher. So blieb uns nur der Blick von außen auf die Burg, den angeschlossenen Garten, der hinter einer hohen Mauer lag, und den Urwald mit den Elefantenohr-Pflanzen neben dem Bach. Wir haben uns mal dazu gestellt, damit man die wahnsinnige Größe abschätzen kann. Nebenbei bemerkt, wachsen Elefantenohren eigentlich in den Tropen, z.B. in Brasilien, oder bei uns als Zimmerpflanzen, aber hier in Schottland überleben sie ganzjährig draußen.

Von dort aus ging es wieder an die Küste ins kleine Hafenstädtchen Anstruther, sehr berühmt für seine Restaurants, von denen die Anstruther Fisch Bar für die besten Fish und Chips von ganz Schottland berühmt war! Es war gerade Mittagszeit, was gut passte, wir fanden auch recht schnell einen Parkplatz an der sehr belebten Hafenstraße und das Restaurant ein paar Häuser weiter. Wir hatten zweimal Glück, zum Einen war es erst seit dem Vortag überhaupt wieder geöffnet, zum Anderen gab es zwar eine Warteschlange, die war später aber noch viiiel länger und ging bis weit um die Ecke in die Seitenstraße. Also kauften wir zu dritt zwei Portionen Fish & Chips, wovon immer noch was übrig blieb, weil es so viel war. Wir konnten natürlich nicht beurteilen, ob es wirklich die besten von ganz Schottland waren, schließlich konnten wir nicht alles selbst ausprobieren, aber es war auf jeden Fall sehr lecker. Gegessen haben wir auf einer Bank direkt am Hafen mit bester Aussicht und auch das Wetter war zwar sehr windig, aber schön.

Das alte Segelschiff, das laut Beschreibung aktuell im Nachbarhafen liegen sollte, haben wir leider nicht vorfinden können, also ging es weiter der Küste entlang hoch nach St. Andrews, welches für  zwei Dinge am meisten berühmt ist: Golf und die Universität. Es gibt rings um St. Andrews ca. 2 Dutzend Golfplätze, von denen kann man anscheinend gar nicht genug haben. Dann gibt es die University, wo Prinz William damals bekanntlich seine Kate kennengelernt hat (er hat dort studiert, weil es eine kleine Uni ist, weit vom Schuss in London und die Presse ihn dort relativ in Ruhe ließ). Und natürlich noch die Burgruine und die Kathedrale, in deren Nähe ich je einen Parkplatz suchte und fand. Die Golfplätze interessierten uns nicht, in die Uni kann man nicht rein, auch die beiden Ruinen waren noch nicht wieder geöffnet, aber ich wusste, dass man auch von außen einen sehr guten Blick hatte. Hier die Burgruine, rechts unten unter der Steilküste auf den Buhnen liefen Leute und ein Hund hatte in dem eiskalten Wasser offenkundig größtes Vergnügen.

und die Ruine der großen Kathedrale, die man auch durch den Gitterzaun sehr gut fotografieren kann. Es steht nicht mehr allzu viel, aber die Teile sind teilweise sehr hoch, passen nicht wirklich auf ein Kamerabild.

Nun ging es noch weiter nach Norden zu unserem Tagesziel, Dundee. Imposant die lange Brücke über den breiten Fluss, Dundee ist eine große Küstenstadt (149.000 Einwohner, viertgrößte Stadt Schottlands) und liegt nördlich des Firth of Tay. Ich hab ein bisschen nachgeschaut, den Fluss zurückverfolgt, wir kannten ihn vom vorletzten Jahr aus den Highlands im Nordosten, er durchquert fast den ganzen Norden in östlicher Richtung, wechselt zweimal den Namen (ich kannte ihn u.a. als Dochart bei den Falls of Dochart in der Nähe von Killin, erst später heißt er Tay). Schon Wahnsinn, wie aus so einem kleinen Bächlein so ein Riesen-Fluss werden kann... Der Name Dundee stammt von dem schottischen Dun Deagh, Fort am Tay.

Nun wollten wir noch mindestens 1 Schiff besichtigen, es gibt im Hafen Dundees ein altes Segelschiff und ein altes Dampfschiff, jeweils rechts und links der Brücke. Wir suchten zunächsten nach dem Segelschiff RRS Discovery, welches aber in ein Museumsgebäude direkt an der Ufermauer eingebettet ist. Bis wir einen Parkplatz hatten und ich schließlich den störrischen Parkautomat bezwungen hatte, der mir als Mindestgebühr von über 3 Euro Parkzeit bis zum nächsten Morgen andrehte, waren die Mädels vorangegangen und hatten festgestellt, dass das Museum gerade schloss und das Schiff war so nicht wirklich gut zu sehen war. Nun, das mussten wir notgedrungen auf den Vormittag verschieben.

Nun suchten wir noch das Kriegsschiff HMS Unicorn und stellten fest, dass es genau vor unserem Hotel gelegen war. Wir nutzten die Zeit und das herrliche Wetter, um es noch von außen anzuschauen. Es sah schon recht seltsam aus, mit seinem massigen Rumpf, der bestimmt schon ein Dutzend mal überstrichen war, ohne Aufbau, mit einem relativ flachen Dach, einer Galionsfigur und einer schönen Heckkabine, außerdem von 1824 und damit fast 200 Jahre alt. Nun gingen wir ins nahegelegene Hotel, das Apex City Quay Hotel & Spa, ein Vier-Sterne-Hotel, wo wir ein Viererzimmer gebucht hatten, also 2 Doppelbetten in einem sehr großen Zimmer. Das Hotel war neu und modern mit einem sehr guten Service. Vom Spa konnten wir allerdings keinen Gebrauch machen, was sehr schade war, denn wir waren nur die eine Nacht dort.

Gemeinsam mit Carmen suchte ich nach einem Restaurant fürs Abendessen in fußläufiger Entfernung. Die einen Restaurants hatten noch nicht wieder geöffnet, die anderen zu schlechte Bewertungen, waren nicht nach unserem Geschmack oder schon ausgebucht für den Abend. Schließlich fanden wir ein Thai-Restaurant in zwei Blocks Entfernung, also kein Problem zum Laufen. Es war sehr traditionell eingerichtet und wir bekamen einen schönen Tisch zu fünft. Wir haben gut gegessen, als es jedoch ans Zahlen ging, waren wir einigermaßen geschockt. Die Wirtin hatte uns zuvor darauf hingewiesen, dass die kleinen Speisekarten die Mitnahmepreise enthielten, die Restaurantpreise waren etwas teurer. Wie es sich rausstellte, war jedes Gericht mind. 2-3 Pfund teuerer, so dass sich das ganz schön summierte. Wir zahlten zähneknirschend, schließlich musste ich das Ganze auch noch auseinanderdividieren...

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© Daniela Biela