Daniela's Blog - Outlander Tours Schottland
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Donnerstag 10.09.2020 - Dundee, Aberlemno, Brechin, Dunnottar Castle, Fraser / Crates Castle nach Inverurie

 

Am Donnerstag Morgen nach dem Frühstück im Hotel war dies u.a. der Blick aus unserem Hotelfenster: Der Blick auf ein altes Löschboot, welches definitiv schon bessere Tage gesehen hatte, ein Stück dahinter die Unicorn, links daneben eine Wasserskianlage, wo wir am Vorabend noch viele junge Leute beim Schwimmen und Wasserski beobachten konnten - in Neoprens, das Wasser war garantiert ziemlich kalt. Der Morgen war leicht diesig, es wurde aber später doch noch besser.

Da wir am Vortag nicht mehr das große Segelschiff besichtigen konnten, hatten wir beschlossen, damit gleich am Vormittag nach dem Früstück und Auschecken anzufangen. Wir nutzten den gleichen Parkplatz wie am Vorabend. Im Kassenbereich des Museums wurden wir freundlich betreut (wir galten alle schon als Seniors) und bekamen in weiser Voraussicht Jahrespässe, dürfen also innerhalb eines Jahres wieder rein. Wir haben es zwar nicht unbedingt vor, aber man weiß ja nie. Die RRS Discovery liegt am Discovery Point gleich neben dem Brückenkopf auf der Nordseite des Tay. Im dazugehörigen Museum, welches man zuerst durchquert, geht es um die Erkundung der Südpolar-Region, vornehmlich von britischen Forschern. Was ich vorher nicht wusste, dies ist genau DAS Schiff, mit welchem der berühmte Forscher Robert F. Scott seine ersten Expeditionen in die Antarktis unternommen hat - und es wurde in Dundee gebaut. Wir haben in der Schule damals den Roman darüber gelesen, basierend auf Scotts Tagebuch, und die Geschichte ist wirklich tragisch. Außerdem, wenn man sich die Ausstattung und Kleidung anschaut, die ganzen Umstände, unter denen gelebt, geforscht und gearbeitet wurde in der Eiseskälte der Polarregion, dann war das wirklich heroisch.

RRS bedeutet "Royal Research Ship“, zu Deutsch „Königliches Forschungsschiff“ und sie ist das letzte hölzerne Dreimastschiff, das auf den britischen Inseln gebaut worden ist. Die Discovery wurde am 21. März 1901 in Dundee vom Stapel gelassen, unternahm von 1901 - 1931 mehrere Forschungs- und Transportmissionen, danach diente sie als Schulschiff, bis sie 1979 vom Maritime Trust gerettet, mit über 500.000 Pfund saniert wurde und ist seither an ihren Kiellegungsort zurück nach Dundee überstellt und liegt dort zur Besichtigung in Kombination mit einer Landausstellung im Museum. Wir haben dort eine gute Stunde zugebracht und es war mehr als interessant! Zum Schluss noch durch den obligatorischen Giftshop, man findet ja immer was für Kinder, Enkel, Ehemänner...

Danach durften wir nochmal kostenlos auf dem Hotelparkplatz des Apex Hotels parken (ich hatte mich zuvor vergewissert), um die nahegelegene HMS Unicorn kurz anzuschauen. Diese Reihenfolge war den unterschiedlichen Öffnungszeiten geschuldet, wir wollten nicht später als unbedingt nötig die Weiterreise antreten. Wir hatten uns die Unicorn am Vorabend bei schönstem Sonnenschein schon ausgiebig von außen angesehen, warfen darum dann doch nur noch einen kurzen Blick hinein und sparten uns das Eintrittsgeld.

Es ging weiter nach Norden in das kleine Städtchen Aberlemno, wo an unterschiedlichen Stellen etliche alte Pikten-Bildsteine aus dem 8. Jahrhundert erhalten und dokumentiert sind. Pikten (lat. die Bemalten) ist der alte römische Name für die Völker in Schottland. Von ihnen ist nicht viel erhalten, fast nur alte Steine und Stelen, die bemalt und manchmal auch beschriftet sind. In Aberlemno stehen einige an der heutigen Landstraße, auf einem Privatgrundstück und einem Friedhof.

Weiter ging es nach Brechin, wo wir einen besonders alten Rundturm aus dem 10. Jahrhundert besuchen wollten, den Karin in ihrem Reiseführer entdeckt hatte, einer von nur 2 erhaltenen historischen Rundtürmen in Schottland. Wir fanden einen gut gelegenen Parkplatz in der Ortsmitte, gleich in der Nähe der "Kathedrale", einer kleinen Kirche aus dem 13. Jahrhundert, zu der der Turm gehört, leider war sie wie so viele Kirchen zu der Zeit (wegen Corona) geschlossen, wir kamen noch nicht mal aufs Gelände. Eine junge Frau, die ihren Hund ausführte, zeigte uns einen Weg außenrum bis in einen kleine Park in einem Bachtal, wo wir den Turm wenigstens teilweise von unten zwischen den Bäumen erhaschen konnten.

Nun ging es aber weiter zum Höhepunkt des Tages: Dunnottar Castle, wo wir auch wieder mit Carmen und Ciaran verabredet hatten, so dass wir diese berühmte Burgruine, die auf einer mächtigen Halbinsel liegt, zusammen erkunden konnten. Die Tickets hatte ich mal wieder online gebucht und bezahlt, wie es in diesen Tagen Standard war. Wir waren etwas früher dran als die beiden Anderen, mussten dringend tanken und fuhren dazu über eine äußerst kurvenreiche Straße hinunter in den Küstenort Stonehaven, danach hoch zum Parkplatz über dem Castle. Es ist wahrlich nichts für Fußfaule, denn man muss ein ganzes Stück laufen, dann geht es erstmal viele Treppen hinab zum Strand und auf der anderen Seite wieder hinauf, insgesamt gut 200 Stufen! 

Durch die besondere Lage, wie man auf diesen Fotos erkennen kann, war die Burg damals praktisch uneinnehmbar, denn sie ist nur an einer ganz schmalen Stelle mit der Steilküste verbunden und durch den schmalen, steilen Burgeingang geradezu einfach zu verteiden. So wurden u.a. während des Bürgerkrieges im 17. Jahrhundert hier die Kronjuwelen versteckt. Das Hochplateau, hier auf den Bildern von oben zu sehen, umfasst ca. 160 Ar, die steilen Klippen sind ca. 50 Meter hoch. Diese strategisch äußerst günstige Lage erlaubte seinen Besitzern nicht nur, die nordschottischen Schifffahrtsrouten, sondern auch die Küste und die endlosen Hügel zu kontrollieren. Und ja, sowohl die Königin Maria Stuart als auch ihr Sohn Jabob I. waren hier im 16. Jahrhundert zu Besuch.

Auch auf der Burg ging es steil und mit vielen Treppen weiter, vorbei z.B. am Löwengehege. Man konnte nachlesen, dass der Löwe wohl dort nur ein kurzes Dasein hatte, denn er brüllte dem Burgherrn zuviel und zu laut und der ließ kurzen Prozess mit ihm machen. Schließlich waren wir oben auf der Hauptebene, wo es sehr viele Gebäude in verschiedenen Graden der Ruine zu besichtigen gab, alles wunderbar beschriftet und erklärt. Ein Highlight der große Brunnen in der Mitte, wunderschön geschmückt und umpflanzt z. B. mit den orangen Lilien. Ein Gärtner fuhr auch ständig mit seinem Rasenmäher über den lämgst schon kurzen Rasen, auch ein sehr entspannter Job, wie wir fanden. Das Wetter wechselte immer mal wieder zwischen sonnig und bedeckt und in Kombination mit dem kräftigen Wind war das doch ziemlich frisch!

Hier ein paar Videos vom Burginnern:

 

Auf der Seeseite gab es eine wunderbare Aussicht auf die wilde und raue Küste. 

Und hier noch ein paar Videos rund um Dunnottar Castle:

Auf dem weiteren Fahrt nach Nordosten Richtung Hotel für die Nacht besuchten wir noch zwei Burgen, die praktisch auf dem Weg lagen, zwar schon bzw. noch geschlossen waren, aber das machte nichts und wir wollten sie uns nur von außen anschauen. Zuerst war dies Drum Castle

Auf dem weiteren Weg kamen wir während der Fahrt auf einer schmalen Landstraße unverhofft an einem Schild für einen Steinkreis vorbei, also Bremse reinhauen, umdrehen und anschauen. Dieser lag direkt neben einem Bauernhof und hat uns sehr gut gefallen. Ein zutraulicher Hofhund, der vor uns herlief und sich immer wieder umdrehte als ob um zu schauen, ob wir auch wirklich folgten, schien uns hinführen zu wollen... Und so entdeckten wir die Standing Stones of Cullerlie.

Als nächstes dann das berühmte Castle Fraser, welches zum einen auf dem Weg lag, natürlich auch zog uns auch der berühmte Name an, dann ist es vor allem einfach sehenswert und auch das Abendlicht war nochmal richtig schön:

Da wir wegen des Lockdowns nicht nach Aberdeen durften, hatte ich nach einem Hotel in Inverurie gesucht, welches dann auch gleich auf dem Weg nach Norden Richtung Küste lag, also unserer weiteren Richtung für den nächsten Tag. Dieses war das Kintore Arms Hotel - a bespoke hotel. Das Einchecken erwies sich als etwas holprig, es dauerte ein wenig bis wir die richtigen Zimmer hatten wie bestellt und per Email vorab bestätigt (mit Dusche, Doppelzimmer). Das Gebäude und die Einrichtung war doch schon etwas sehr in die Jahre gekommen. Wir hatten auch Mühe, eine funktionierende Steckdose für unsere Handys zu finden und fanden tatsächlich nur eine einzige, die wir uns teilten, aber für die eine Nacht würde es wohl gehen. Nochmal werden wir dort allerdings nicht hinfahren. 

Zum Abendessen wollte Carmen gerne indisch essen gehen und hat uns einen Tisch bei einem Restaurant in der Nähe reserviert. Da wir dem Wetter nicht trauten, fuhren wir trotzdem mit dem Auto zum Palki Indian Cuisine, wo wir zwar nicht günstig, aber sehr, sehr gut gegessen haben und die Kellner haben sich schier überschlagen, damit wir auch wirklich zufrieden waren. Da wir nach dem Abendessen noch nicht zurück ins Hotel wollten, sondern lieber auf einen Absacker in eine Bar, fanden wir nur wenige Häuser weiter den Droughty Laird, wo wir richtig viel Spaß hatten!

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© Daniela Biela