Samstag 03.09.2022 - Blair Castle und Braemar Highland Games

Nach dem Frühstück machen wir uns auf nach Norden Richtung Highlands. Weil wir trotz der weiten Fahrt noch Zeit übrig haben und nicht schon bei der Eröffnung der Highland Games dabei sein wollen - schließlich dauern sie den ganzen Tag - machen wir noch einen Abstecher. Unterwegs sehen wir interessante Hinweisschilder...

Blair Castle liegt in der Nähe von Pitlochry, ist also nur ein ganz kleiner Umweg. Wir tanken noch gleich, damit wir das später weg haben, denn wir werden an dem Tag eine lange Strecke fahren. Berühmt ist Blair Castle für seine strahlend weißen Mauern, die Gärten (für die wir leider keine Zeit haben), die vielen Waffen und prächtig eingerichteten Räume, die wir besichtigen können und für den Dudelsackspieler, der zu jeder vollen Stunde im Hof auftritt. Im Giftshop finde ich meine wunderschöne Tasche und den passenden Schal dazu.

Wir fanden in Braemar einen Parkplatz am Straßenrand. Ich war 2015 schon einmal dort gewesen, aber die anderen noch nicht. Es sind die größten und berühmtesten Highland Games in Schottland. Nach dem Einlass kämpften wir uns übers Gelände und mussten ein paar mal fragen, bis wir unsere Sitzreihe gefunden hatten. Und dann waren wir gleich mittendrin. Die Heavy Weights waren bereits im vollen Gang, ebenso mehrere Laufwettbewerbe, Tauziehen und Tanzgruppen. Die Nachbarn erzählten uns, dass die Queen doch nicht (wie erwartet) im Buckingham Palace geblieben war, sondern nebenan auf Balmoral Castle sei. Sie war ja die Schirmherrin dieser Veranstaltung und in der Vergangenheit immer gekommen, um die Wettbewerbe zu sehen und die Sieger zu ehren. Doch in diesem Jahr war ihr das wohl schon zu viel. So wurde nach einer Weile alles unterbrochen, weil die königliche Familie mit einem Autokorso einfuhr. Der Sprecher begrüßte Prinz Charles, seine Frau Camilla und seine Schwester Anne. Die anderen Begleiter erkannten wir nicht. Der grüne Torbogen zum 70. Thronjubiläum ihrer Majestät war noch einmal geschlossen worden und wurde von Charles feierlich eröffnet. Alle erhoben sich und sangen "God save the Queen" und ich dachte mir so, ob er nicht manchmal denken muss "eines Tages werden sie die Hymne für mich singen". Also ob ich es geahnt hätte.

Das Baumstammwerfen war wie immer einer der absoluten Höhepunkte der Veranstaltung, auch wenn es glaube ich keinem gelang, den Stamm wie gefordert überschlagen zu lassen.

Wir gönnten uns auf dem Gelände noch was zu essen und einige Souvenirs, bevor wir uns schließlich auf den langen Rückweg machten. In der Nähe der Unterkunft fingen wir schließlich an, nach einem Restaurant zu suchen, doch es war wie verhext. Überall, wo ich anrief, ging entweder keiner ran oder es war für den Abend alles ausgebucht. Wir waren auch in zwei Lokalen, aber keine Chance. Wir fuhren im Zickzack und es ging viel Zeit drauf. Schließlich gingen wir dann doch wieder ins gleiche Lokal wie die beiden Abende zuvor, nur um zu hören, dass es kurz nach 8 Uhr und die Küche zu sei... Das hätte ich nicht gedacht, dass man uns dort so hängen lässt. Sie schickten uns dann zum Imbiss an der Ecke, wo wir uns alle Fish und Chips holten und zu Hause verzehrten. Dann ging es schon wieder ans Packen für den rechtzeitigen Aufbruch am nächsten Morgen.