Am Donnerstag standen wir beizeiten auf, um rechtzeitig auf die Fähre nach Eriskay zu kommen, der kleine Hafen hierzu lag im Norden. Doch wir brauchten wie erwartet nur knapp 20 Minuten und waren pünktlich an der Anlegestelle. Die Überfahrt dauerte auch nur kurz, wir blieben im Auto sitzen. Eriskay ist die südliche, vorgelagerte Insel unseres eigentlichen Ziels des Tages, South Uist, mit ihr verbunden über einen Damm.
Auf Eriskay suchten wir zunächst das ausgewiesene Monument Stations of the Cross entlang eines wirklich löchrigen Weges, jedoch war zunächst außer ein paar Tierstatuen nichts zu finden. Ein aufgebrachter Anwohner ließ uns nicht mal in seiner Einfahrt wenden, auf dem Rückweg fanden wir dann das Kreuz unterhalb einer Ruine. Naja.
Interessanter war dann schon die kleine Inselkirche St. Michael's Catholic Church, der Weg dahin gesäumt von Schaf- und Kaninchenhäufchen, wirklich sehr sehenswert. Wir hatten bereits festgestellt, dass die Bewohner auf den südlichen Inseln der Äußeren Hebriden weitgehend katholisch sind.
Schnell waren wir dann über den Damm nach South Uist, einer in Nord-Süd-Richtung ausgerichteten Insel, die wir von Süden kommend durchqueren würden. Unser erster Aussichtspunkt war ganz im Süden ein Standing Stone am Pub Polochar Inn mit einer schönen Aussicht aufs Meer.
In der Nähe des Weltkriegsfriedhofs Hallan fanden wir schließlich fußläufig in Strandnähe die Ruinen der steinzeitlichen Gebäude von Cladh Hallan. Man sieht immer noch die Fundamente und Umrisse der Häuser und kann es sich richtig vorstellen.
Danach ging es ins Kildonan Museum mit einem tollen Eindruck der Inselgeschichte und der entbehrungsreichen Lebensumstände in früheren Zeiten. Im dortigen Café gönnten wir uns wieder Tee und heiße Schokolade - selbstverständlich ohne Marshmellows.
South Uist hat viele schöne Strände, aber die Burg Ormacleit Castle war nicht besonders sehenswert, nur grasbewachsene Ruine auf dem Grundstück eines Bauernhofs.
Wir fanden einen weiteren Keltenstein An Carra Standing Stone und rein zufällig ein Monument für die French Mac Donalds, fanden in Tobha Mor die Ruinen von 4 Kirchen, dann die Madonnen-Statue Our Lady of the Isles und die Gramsdale Standing Stones, bevor in Iochdar an der Nordküste ein Hinweisschild zur Hebridean Jewellery sahen. Natürlich wurden dort sowohl Conny als auch ich fündig und freuten uns über schönen, originellen Silberschmuck von den Hebriden.
Nun konnten wir über den Damm zur nächsten Insel nach Benbecula übersetzen. Dort hatten wir mangels anderer Möglichkeiten ein Zimmer in einem Hostel gebucht, dem Nunton House Hostel im Westen. Hier bekamen wir nicht nur einen warmen Empfang, sondern auch einen Rat fürs Abendessen, welches wir im Stepping Stone Restaurant an der Nordküste hatten. Aber da Benbecula nicht besonders groß ist, lag alles nah beieinander.
Während die Ruine des Wohnhauses von Flora Mac Donald auf South Uist wahrscheinlich ein Irrtum ist, da dieser Bauernhof erst deutlich später erbaut wurde, erzählte uns unsere Wirtin voll Stolz dass die berühmte Jakobitin Flora tatsächlich in diesem Gemäuer übernachtet hatte - dieses war auch alt genug dafür!
Beim anschließenden Beisammensein mit den anderen Gästen im gemeinsamen Wohnzimmer machte uns ein Gast auf ein mögliches Problem mit der nächsten Fähre aufmerksam. Er war auf Benbecula, um dort seinen Führerschein zu machen und hatte einen Freund bei den CalMac Ferries, der Fährgesellschaft. Dieser hatte ihm berichtet, das die Fähre zwischen Berneray und Leverburgh, die uns am übernächsten Tag zur Insel Lewis and Harris bringen sollte, technische Probleme hatte. Sie fuhr momentan nur mit 3 von 4 Motoren, was bei dem heftigen Wind und Seegang schwierig war, ein paar der Fahrten waren auch schon storniert worden. Er riet uns, das online genau zu beobachten. Tatsächlich stellte sich dann heraus, dass die Fahrten am darauffolgenden Tag alle gestrichen waren.