Daniela's Blog - Outlander Tours Schottland
Daniela's Blog - Outlander Tours Schottland

Montag, 25.09.2023

 

Am folgenden Montag konnten wir endlich die Dinge besichtigen, die wir uns vorgenommen hatten. Wir starteten wieder noch Norden über die menschenleere Hochebene, die aber heute mit Sonnenschein viel freundlicher aussah, auch wenn der Wind immer noch kräftig blies. Entlang der A858 fanden wir zunächst ein altes Steinhäuschen The Shieling Barvas and Brue, ein altes historisches Übernachtungshäuschen aus Stein, welches nicht nur offen, sondern auch vollständig historisch eingerichtet war. Danach ging es weiter zum Arnol Blackhouse, Teil einer kleinen historischen Siedlung. Das Blackhouse ("Schwarzhaus") ist ein traditioneller nordschottischer Bautyp, die Wände bestehend aus dicken Trockenmauern, verfüllt mit Lehm, das Dach auf einem Holzgerüst, gedeckt mit Gras und Heidekraut. Der Boden war teilweise festgestampfte Erde, teils grobe Steine. Es gab einen Schlaf-, Wohn- und Arbeitsbereich sowie einen Stall und Lager für Torf, alles unter einem Dach. Es ist unglaublich daran zu denken, dass dieses Haus noch bis in die 1960er Jahre so bewohnt wurde! Nebenan gab es Ruinen älterer Häuser sowie sogenannte Whitehouses, also "Weißhäuser", die auf dem Stand der 1920er bis 1950er Jahre waren und ebenfalls noch bis vor kurzem, also bis 1975 bewohnt. Im Besucherzentrum erfuhren wir, dass das ursprüngliche Dorf in Strandnähe lag, dass die Bewohner im 18. Jahrhundert weiter landeinwärts gebaut hatten und im 19. Jahrhundert die Häuser abbauten und an dem nun vorhandenen Standort wieder aufgebaut hatten. 

Weiter nach Westen hielten wir an einem Torbogen aus Walknochen.

Die historische Mühle Norse Mill and Kiln liegt auch direkt an der Hauptstraße. Zumindest der Parkplatz dazu. Leider mussten wir entdecken, dass die eigentliche Mühle etliche 100 Meter bergauf und bergab lüber einen teils matschigen Weg lag und der Sturm machte uns schwer zu schaffen, aber die Lage der Mühle mit dem Trockenhäuschen an einem malerischen Bach mit toller Aussicht entschädigte für die ganze Mühe.

Das Gearannan Blackhouse Village bestand aus einem ganzen Dorf alter Steinhäuschen, die alle noch weitgehend erhalten waren. Teilweise werden sie als Hotel benutzt, vom Mehrbettzimmer bis zum Luxusapartment, teilweise können sie besichtigt werden. Es gab auch einen interessangen Film über die damaligen Lebensumstände und über das Torfstechen. Zum Abschluss genossen wir noch einen Imbiss, Tee und heiße Schokolade im kleinen Museumscafé.

Der Dun Carloway Broch ist ein großer spätsteinzeitlicher Wohnturm, bzw. die Ruine davon, gelegen auf einem kleinen Hügel in Sichtweite der Küste. Er ist immer noch bis zu 9 Meter hoch, etwa 14 Meter im Durchmesser und hat bis zu 3 Meter dicke Wände, in die teilweise auch noch eine Treppe und andere Räume eingearbeitet sind. Ein Wohnturm, der noch im Mittelalter bewohnt war und über 3 Etagen verfügte. Wir kämpften uns den eigentlich kurzen Weg bergan, denn trotz Sonnenschein war der Wind stürmisch und böig, wir setzten jeden Schritt mit Bedacht. Endlich, im Innern des Turms war es windstill. Conny und ich erklommen die Reste der Treppe bis auf etwa 3-4 Meter Höhe. Die Baukunst, einen solchen Turm nur aus Steinen zu errichten, war genial. Genauso vorsichtig gestalteten wir den Abstieg.

Gegen halb 3 erreichten wir schließlich einen der Höhepunkte der Reise, die Calanish Standing Stones. Kurz zuvor durfte sich Karin noch auf der benachbarten Alpakafarm umschauen.

Zuerst schauten wir uns dort im Besucherzentrum um, Karin fand zwei Pullis als Geschenk, bevor wir uns zum Steinmonument aufmachten. Die Formation hat von oben betrachtet die Form eines keltischen Kreuzes und war so riesig wie beeindruckend. Leider waren viel zu viele Leute dort und der Wind war immer noch heftig, aber es regnete glücklicherweise nicht. Genauer gesagt war es der 1. von insgesamt 8 Steinkreisen, aber die anderen sind längst nicht so groß und manche sind nicht öffentlich zugänglich. Wir verbrachten eine ganze Weile dort, dann machten wir uns auf zum Steinkreis Nr. 2. Er lag auf einer abgesperrten, nassen Wiese in Sichtweite von Nr. 3, aber dazwischen lag eine nasse Senke und mindestens 2 Zäune. Also fuhren wir auf den nächstgelegenen Parkplatz und fanden - mal wieder - einen total nassen Weg, den wir so gut wie möglich umgingen, aber ab einem gewissen Punkt ging es nicht mehr weiter, ohne meine Schuhe zu ersäufen und ich drehte um, während Karin und Conny weitergingen und dabei ziemlich nasse Füße bekamen. Trotzdem oder genau deswegen hat es ihnen gut gefallen.

Den Steinkreis Nr. 4 erreichten wir auch aus genau diesen Gründen nicht. Er liegt nahe der Straße auf einem Hügel, aber der Weg war wieder so nass, dass wir es bleiben ließen. Auf dem Heimweg fanden wir noch den Deanstone, ein relativ neues Monument in Form einer 8. 

Nachdem wir uns zuhause trocken und sauber angezogen hatten, gingen wir zum Abendessen wieder ins Restaurant HS-1. Wir mussten zwar eine ganze Weile auf einen Tisch warten, aber es hat sich gelohnt. 

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© Daniela Biela