Daniela's Blog - Outlander Tours Schottland
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Montag 05.09.2022 - Isles of Mull, Iona und Staffa

 

Der Montag Morgen ist ebenso sonnig wie sein Vorgänger. Nach einem ausgiebigem Frühstück und einem Blick auf die Tabelle für die Fähre nach Iona machen wir uns auf den Weg zum Hafen in Fionnphort. Kaum dass wir einen schönen, kostenfreien Parkplatz am Hafen haben, fällt Conny ein, dass sie etwas vergessen hat und macht sich nochmal auf den Weg zum Cottage. Wir schauen uns im Laden um, beschließen aber, erst abends einzukaufen. Die Tickets für die Fähre kauft man bei einer Verkäuferin direkt an der Mole, sie kosten nicht viel, es ist auch nur eine kurze Strecke, man kann nach Iona rüberschauen und gefühlt auch rüberschwimmen. Conny schafft es gerade noch so, bevor die Fähre ablegt, die nächste wäre erst in einer Stunde gefahren.

Auf Iona schauen wir uns zuerst die Nunnery an, das Nonnenkloster bzw. die Ruine davon.

Ein Stückchen weiter erreichen wir die berühmte Iona Abbey, das wohl berühmteste und älteste Kloster Schottlands. Dort holen wir unseren zweiten Explorerpass für die zweite Woche ab. Gegründet wurde das Kloster um das Jahr 563 vom Irischen Heiligen Columban, der dort mit 12 Gefährten eintraf, um in Schottland Fuß zu fassen. Wir bekamen eine Einführung einer Führerin vor dem Haupteingang, neben dem kleinen Gebäude St. Columbas Shrine, das über seinem Grab errichtet wurde und vor einem riesigen gravierten Hochkreuz.

Im Inneren der Klosterkirche wurden wir auf viele bemerkenswerte Details aufmerksam gemacht, wie die Bodenfliesen, die als Markierungen dienten, Ornamente mit  Figuren an den Steinsäulen, den nicht mehr vorhandenen Zwischenstock oder den Sarkopharg eines Bischofs, der bei der Dekoration seiner Jahreszahlen etwas voreilig gewesen war, weil er "bis 15.." einmeißeln ließ, aber schon 1499 starb. Im Inneren wuchsen Farne, noch aus der Zeit, als die Kirche ohne Dach gewesen war, vor der Restaurierung.

Wir schauten uns noch die Nebengebäude an, den Kreuzgang, die Michaelskapelle und das Klostermuseum mit einer beeindruckenden Sammlung frühzeitlicher Sandsteine.

Nun hatten wir noch ein bisschen Zeit vor unserem nächsten Programmpunkt, bummelten ein bisschen über die Insel und in die wenigen Läden, wo wir tolle Bücher, Trauben und ein paar Snacks zur Verpflegung fanden. Ich suchte einen Weg den Hang hoch, für einen Rundblick, kam aber nicht weit in einer Sackgasse. Danach warteten wir im Hafen auf unser kleines Boot für die nächste Reise.

Das kleine Boot war gar nicht so klein, wie ich gedacht hatte und es passten über 30 Leute drauf, die alle die Nachmittagstour nach Staffa gebucht hatten. Staffa ist die atemberaubende Insel, wegen der ich (ehrlich gesagt) überhaupt nach Iona gekommen war. Ich hatte sie während meiner Vorbeitung auf meine allererste Schottlandreise in einer Fotogalerie mit den 30 schönsten Orten in Schottland gefunden, dann nachgeschaut, wo sie genau lag und (umgehend, leider) aussortiert als ich feststellte, dass dies in einer 5-Tages-Reise durch Schottland nicht zu bewältigen war, weil viel zu abgelegen. Man muss ja erst mal auf eine Insel und von dort aus zu einer weiteren Insel. Im Vorjahr hatte dann Conny geäußert, dass sie da gerne hinwürde (ohne wirklich zu wissen, wo das war) und ich hatte Mull, Iona und Staffa auf unsere Liste gesetzt. Nun war es - endlich so weit! Die Überfahrt dauerte eine gute Stunde, wir hatten tolles Wetter, nicht zu viel Wind und gleich am Anfang sahen wir Kormorane und Robben. Leider würden wir keine Puffins sehen, wie ich erhofft hatte, denn sie sind nur im Frühjahr in der Brutzeit an den Küsten zu finden, den Rest des Jahres sind sie auf dem offenen Meer unterwegs.

Nach einem kleinen Stück übers gefühlt offene Meer mit ein paar Inseln am Horizont taucht endlich Staffa vor uns auf. Schon gleich sehen wir die imposanten Basaltsäulen und den Höhleneingang von Süden her. Durch die Bilder im Internet hatte ich ja immer gedacht, das Boot würde in die Höhle hineinfahren, doch das erwies sich als Irrtum. Man erklärte uns, dass die Höhle kaum breiter ist als das Boot und das Meer nur an wenigen Tagen im Jahr ruhig genug, um gefahrlos richtig reinzufahren.
Unser Boot umrundete die Insel und legte an einem Anleger im Nordosten an. Von dort aus ging es über Treppen und die tieferliegenden Säulenplatten seitlich entlang, zum Teil mit Stahlseilen zum Festhalten, bis vor zum Höhleneingang. Glücklicherweise war unser Boot gerade das einzige auf der Insel und das Gedränge war nicht allzugroß. Das Höhleninnere war einfahc atemberaubend. Die Säulen sind durch Vulkanismus entstanden, die Höhle durch den ständigen Ansturm des Meeres. Einige zogen sich sogar bis auf die Unterwäsche aus und schwammen in dem erstaunlich warmen Wasser. Ich war wirklich versucht, es ihnen nachzutun und bedauerte, dass ich keinen Bikini anhatte und nichts zum Abtrocknen dabei hatte. Auch war der Ausstieg über die hohen Stufen einigermaßen beschwerlich. Sollte ich nochmal dorthin kommen, werde ich das aber definitiv tun!

 

Nach dem Rückweg zum Anleger war noch Zeit, um über die Metalltreppe auf das relativ flache Dach der Insel hochzuklettern, bevor uns das Boot für den Rückweg abholte.

Dies war für mich definitiv der Höhepunkt der Reise, auch wenn noch einige weitere Höhepunkte kommen sollten.
Am Abend gingen wir nochmal ins Argyle Arms Restaurant, weil es am Vortag dort so gut geschmeckt hatte.

 

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© Daniela Biela