Dienstag, 16.07.2019 - Bunratty Richtung Dingle
Am Dienstag morgen suchten wir in Bunratty vergeblich nach einem Plätzchen zum Frühstücken und beschlossen dann, dies unterwegs nachzuholen. Es ging weiter nach Süden in Richtung eines der "Finger" am südwestlichen Rand Irlands, der Halbinsel Dingle. Als Outlander-Fans sind wir natürlich auch Fans von Steinkreisen und so fanden wir den auf dem Weg gelegenen Loch Goir mit ein wenig Suchen:
Zum Frühstücken ging es dann in dem kleinen Kay's Café in Kilmallock
Danach wollten wir in Adare die Burg besichtigen, fanden aber nur die Klosterkirche. Die Burg, so erfuhren wir dann, befindet sich auf abgesperrtem Privatgelände, man konnte sie nur im Vorbeifahren vom Auto aus kurz sehen. Der Ort Adare selbst ist berühmt wegen seiner vielen bunten und schönen Häuschen und deshalb ist dort unheimlich viel Schleichverkehr und absoluter Mangel an Parkplätzen.
Weiter ging es auf der Autobahn Richtung Westen, wo wir in der Nähe von Tarbert aufs Meer bzw. die riesige Bucht der Mündung des Shannon stießen. Als wir dort Glin Castle besichtigen wollten, hatten wir schon wieder Pech, die Burg samt Gelände war an diesem Tag für ein Event gebucht und für die Öffentlichkeit geschlossen, da half auch kein Betteln... Weiter ging also die Fahrt nach Süden, wo wir in Tralee landeten, einer hübschen kleinen Kreisstadt an einer Meeresbucht. Wir suchten uns einen Parkplatz und darauf ein Café, daraufhin landeten wir auf Empfehlung im "besten Haus am Platz", im Listowel Arms Hotel, der vordere Teil sehr rustikal und gediegen, wir aber suchten die Terrasse auf mit Blick auf ein Flüsschen und eine Pferderennbahn. Die Desserts waren Kunstwerke und das Wetter schön sonnig, aber windig.
In einem kleinen Vorort liegt die Windmühle von Blennerville. Blennerville ist eine außergewöhnlich hohe, fünfstöckige Windmühle mit einer Höhe von 21,3 Metern. Errichtet hat sie im Jahr 1800 der Gutsbesitzer und erster Baronet Sir Rowland Blennerhasset (1741-1821). Die Mühle wurde 1890 stillgelegt, doch 1981 kaufte sie der Bezirksrat von Tralee, um sie 1984 zu restaurieren und 1990 der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Man hat sich Fachleute gesucht, die heutzutage rar sind, wie man sich vorstellen kann, und die Windmühle in einem Jugendprojekt restaurierert. Sie hat die Produktion wieder aufgenommen und ist die einzige kommerziell betriebene Windmühle in Irland. Die Mühle steht als Landmarke an der Stelle, an der Tralee die Halbinsel Dingle berührt. Besucher können in ihr bis zum 5. Stock hinaufsteigen und genießen von oben eine spektakuläre Aussicht entlang der Küstenlinie. Ein angrenzendes Besucherzentrum zeigt die Geschichte der Mühle, ihre Technik und die Auswanderung aus der Region nach der großen Hungersnot. Blennerville war während der großen Hungersnot von 1845-48 der wichtigste Ausgangsort für Auswanderer aus der umliegenden Gegend.
Tralee liegt eigentlich schon am oberen Ursprung der Halbinsel Dingle, unserem heutigen Ziel und einem schönen B&B auf der Südseite. Wir fuhren auf der landschaftlich schönen Hauptroute und hielten immer mal wieder für ein paar Fotos an.
Nun ging es weiter zur Emrah Lodge, einem kleinen B&B direkt an einer kleinen Bucht an der großen Dingle Bay, also an der Unterseite des "ersten Fingers". Hier erwartete uns die Wirtin Maggie, mit der ich schon vorher Email-Kontakt gehabt hatte. Wir bekamen 3 Zimmer im Obergeschoss, alle mit schönster Aussicht, auch wenn das Wetter schon am Umschlagen war - für den nächsten Tag war Sturm angesagt und die genau für diesen Tag geplante Bootstour wurde (mal wieder) abgesagt.
Wir richteten uns nur kurz ein, dann zeigte uns Maggie einen kleinen Fußweg am Wasser entlang als Abkürzung ins Städtchen, war mit ein bisschen Kletterei verbunden, aber nicht schön. Dingle ist ein buntes Städtchen, viele Häuser sind sehenswert und der Delfin Fungie, der in der Bucht lebt und kontaktfreudig ist, ist so legendär, dass man ihm am Hafen sogar ein Denkmal gebaut hat. Wir haben uns in den Geschäften umgesehen, sie sind alle sehenswert und nach einiger Mühe trotz vieler Pubs in der Hafenstraße Strand Street (wir brauchen ja immer Platz zu fünft) mit einiger Wartezeit einen Tisch fürs Abendessen im Murphys Pub gefunden.
Zu Fuß ging es wieder zurück zum B&B, wo wir uns von dem langen Tag erholen konnten.