Daniela's Blog - Outlander Tours Schottland
Daniela's Blog - Outlander Tours Schottland

Freitag, 22.09.2023

 

Am Freitag morgen nach dem Frühstück fuhren wir über den Causeway zur kleinen Insel Grimsay. Eigentlich streift die Hauptstraße diese Insel nur im Nordwesten und man könnte sie in gut 500 Metern überqueren, um zur nächsten Insel zu kommen. Aber wir beschlossen, die kleine Insel mit der Nebenstraße einmal zu umrunden und bereuten es nicht. 

Grimsay ist klein und mit vielen kleinen Hügeln und unzähligen Seen übersät. Die Straße ist demzufolge kurvig mit vielem auf und ab. Am östlichen Ende fuhren wir von der Hauptstraße ab auf eine kleine, steile Straße hinab zum Hafen und fanden das ganze Hafenbecken über und über bedeckt mit Schalen von Jakobsmuscheln. Einfach unfassbar. Ich nahm mir eine mit und wurde hinterher geschimpft, weil ich nicht viel mehr mitgebracht hatte.

Weiter ging es über den Damm und mehrere kleine Inseln nach North Uist. Anders als ihre Schwesterinsel im Süden ist diese nicht längs von einer Hauptstraße durchzogen, sondern im Wesentlichen von einer Ringstraße. Wir beschlossen, diese einmal zu umrunden und anschließend unsere Unterkunft anzusteuern.

Im Südwesten von North Uist suchten wir die berühmten Ruinen von Teampull na Trionaid - Trinity Temple, der ersten Universität Schottlands. Während wir das Hinweisschild problemlos fanden, erwies sich das Gelände der Ruine als unzugänglich, verborgen hinter Zäunen und nur von weitem zu sehen. Schade.

Noch mehr schade war, dass Conny kurz darauf bemerkte, dass sie einen ihrer Ohrringe verloren hatte. Das musste vermutlich in der Nähe des Parkplatzes gewesen sein, aber trotz intensiver Suche, auch im Auto, blieb der Ohrring verschollen.

Kurz danach nahmen wir die Abfahrt an der Ringstraße auf die östliche Seite. Wir fanden den Grabhügel von Barpa Langais und fuhren auf der Suche nach der Ausgrabungsstätte Pobull Fhinn an die Langass Lodge, einem alten Hotel mit Café. Zuerst liefen wir über einen zunehmend nassen und matschigen Weg, bis wir an einen verwinkelten See kamen mit der Ruine eines Bootshauses und einer grandiosen Aussicht. Diesmal war uns auch strahlender Sonnenschein gegönnt, der noch hielt, bis wir in der Lodge einen Tisch fanden und Tee, Kuchen und heiße Schokolade genossen. Derart gestärkt ging es weiter nach Lochmaddy. In dem kleinen Hafenstädtchen stand das Museum auf Karins Liste, welches sich jedoch für nicht Ortsansässige als relativ uninteressant entpuppte, auch der dargebotene Film war sehr seltsam. Direkt daneben kämpften wir uns noch gegen den wirklich starken Wind ein Stück am Ufer entlang, wo aus Steinen und Beton noch die Skulptur einer Makrele aus Beton und Steinen festgemacht war. 

Wir fuhren noch ein Stück weiter nach Westen zum Scolpaig Tower. Auch hier mussten wir uns wie schon öfter zuvor über eine völlig durchnässte Wiese kämpfen, um einigermaßen nah an den Turm heranzukommen, der in einer Senke auf einer kleinen Insel stand. Es wird erzählt, dass ein Gutsherr seine Leute in einer Hungersnot versorgt und beschäftigt hat, indem er ihnen Arbeit gab und sie diesen Turm bauen ließ. Eine tolle Geschichte!

An dieser Stelle beschlossen wir umzudrehen, da sich das Weiterfahren so nicht lohnen würde, und schon einmal in Richtung unserer Unterkunft weiterzufahren, die an der Nordspitze von North Uist lag, kurz vor dem Damm nach Berneray. Auf der Straße nach Norden dann kamen wir noch an der Ausgrabungsstätte Dun an Sticir vorbei, einer steinzeitlichen Siedlung auf Inseln, die Dämme sind sogar noch erkennbar.

Unsere Unterkunft in den Otternish Pods war eines von zwei schönen Tiny Häuschen, wo wir uns kurz einrichteten und nach der Fähre am nächsten Morgen erkundigten. Da sich  die Fährzeiten in den letzten Tagen ständig verschoben hatten und sie die letzten beiden Tage auch ausgefallen war, rief ich sicherheitshalber auf der Hotline an - und tatsächlich, die Fähre würde fahren. Trotzdem beschlossen wir, sehr früh dort zu sein, um weit vorne in der Schlange zu stehen und sicher einen Platz. Außerdem hatte ich tagsüber immer wieder versucht, in einem Restaurant einen Tisch fürs Abendessen zu reservieren. Die wenigen Hotels auf North Uist - man konnte sie wirklich an einer Hand abzählen, waren entweder ausgebucht oder geschlossen und das einzige kleine auf Berneray war auch schon voll ausgebucht - Fish and Chips Night - aber bot trotzdem Essen zum Mitnehmen an. Also beschlossen wir, uns Berneray anzusehen, ein wirklich hübsches, kleines Inselchen und danach Takeaway mitzunehmen zum Abendessen in unserem Häuschen. Wir fuhren bis zum East Beach draußen, der in einer Sackgasse endete und hielten auf der Rückfahrt an einem Aussichtspunkt mit Blick auf die Hafenbucht - und fanden die Seehunde, die sich bei Ebbe auf die Steine legten, um auszuruhen. Jeder sah anders aus, einige gefleckt, andere einfarbig mit Farben von beige bis dunkelgrau und braun. Einfach toll und faszinierend!

Das Berneray Shop and Bistro entpuppte sich als kleiner Inselladen, in dem man - zu leicht teureren Preisen - alles bekam und als wir nach Essen fragten, bekam wir den Bescheid, dass jemand abgesagt hätte und wir doch einen Tisch im Restaurant bekamen. Es war ein kleiner Raum mit gerade mal 14 Plätzen und sehr familiärer Atmosphäre, wir waren offenbar die einzigen Touristen und am Anfang fast die Einzigen. Das Essen war sehr schnell da und war richtig lecker, wir gönnten uns sogar einen Nachtisch und freuten uns über den gelungenen Abend. Der Heimweg war denkbar kurz, unsere Unterkunft nur über den Weg über den Damm entfernt. 

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© Daniela Biela