Daniela's Blog - Outlander Tours Schottland
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Dienstag, 11. September - Fort William, Urqhart und Eilean Donan Castle, Skye

 

Am Morgen trafen wir uns im Frühstückszimmer und hatten alle das bestellte Frühstück bei schönster Aussicht aus dem großen Panoramafenster und anfänglich noch schönem Wetter. Nach dem Packen wollten wir das Auto fertig beladen, aber es stand so schräg am Hang, dass es uns unmöglich war, alle schweren Koffer in den Kofferraum zu legen und die Klappe zu schließen, ohne dass sofort wieder etwas raus rutschte. Also musste ich erst ein paar Meter abwärts fahren in ebenes Gelände, wo wir fertig beladen und dann endlich losfahren konnten. An der Dortkreuzung fand Karin endlich einen Briefkasten, nach welchem sie schon mindestens zwei Tage gesucht hatte. Entweder hatten wir gar keinen gesehen oder er stand auf einer gegenüberliegenden Straßenseite oder an sonst einer unerreichbaren Stelle während der Fahrt, jedenfalls konnte sie endlich ihre Postkarten einwerfen. Nun, im Laufe des Tages und danach, als wir keinen mehr brauchten, sahen wir ständig Briefkästen...

Wir fuhren ein ganzes Stück am nördlichen Ufer des Loch Leven entlang Richtung Fort William und machten unterwegs wieder einen Fotostop.

Unser erstes Ziel an diesem Tag war ein kurzer Besuch bei Inverlochy Castle, einer Burgruine direkt an einem Fluss, welche früher komplett von Wasser umgeben war. Heute ist sie eine beschauliche kleine Ruine mit immer noch recht dicken Mauern. Der Fahrweg zum Parkplatz führt über eine kleine Holzbrücke und manche hatten Bedenken, aber sie hielt uns problemlos aus.

Leider fing es schon wieder zu regnen an, aber wir wollten ohnehin schnell weiter, um nochmal unser Glück zu versuchen und darum hatte ich doch am Vorabend noch wegen des Aussichtspunkts aufs Glennfinnan-Viadukt und Monument recherchiert. Wir wussten, wann der Morgenzug in Fort William abfuhr und wie lange er ungefähr bis zum Viadukt brauchte, also wollten wir auf jeden Fall rechtzeitig vorher dort sein. Wir kamen auch mit dem Auto am Bahnhof vorbei, der Zug fuhr gerade los, wir hörten ihn auch pfeifen und sahen ihn danach noch ein paar Mal, die Straße ging anfangs rechts neben den Schienen her, danach waren wir schneller, also eigentlich gut in der Zeit.

Der Hauptparkplatz beim Glenfinnan Monument war voll und gesperrt, aber wir wollten daran vorbei und die Straße rechts hoch. Leider war dort eine Baustellenampel, die uns Zeit kostete, dann kamen wir an einen weiteren kleinen und überfüllten Parkplatz und die Straße bergan, die ich eigentlich hochfahren wollte, war für Autos gesperrt und nur für Fußgänger zugänglich. Also war es wieder nichts mit der Aussicht von oben, wir hörten auch schon das Pfeifen des Zuges. Ziemlich frustriert fuhr ich vorsichtig wieder aus dem Gerangel heraus und auf den Hauptparkplatz, damit die Anderen wenigstens ein Bild des Viadukts von der Seite machen konnten, und natürlich vom Monument auf der anderen Seite der Straße. Ich werde es noch einmal probieren, versprach ich mir. Aller guten Dinge sind drei!

Das ungefähr wäre der Blick von oben gewesen:

 

 

Danach ging es weiter nach Invergarry Castle, einer Burgruine direkt an der Hauptstraße auf dem Weg nach Drumnadrochit, von der nur wenig mehr als eine Wand steht,

wo unser erstes Hauptziel des Tages lag, Urquhart Castle. Unterwegs machten wir den ersten Stop am berühmten Loch Ness bei schönstem Sonnenschein. Beim Burggelände angekommen, fanden wir wieder einen Behindertenparkplatz direkt gegenüber des Eingangs von Urquart Castle, welches auch in unserem Explorerpass inbegriffen war. Im dortigen Besucherzentrum ging es erstmal mit dem Aufzug eine Etage tiefer, wo sich die Hauptebene befindet, Toiletten, Shop, Cafeteria und ein kleines Kino, wo wir uns zuerst einen 10-minütigen Film über die lange und wirklich interessante Geschichte der Burg ansahen, auf Englisch, aber er wurde auf Nachfrage mit italienischen und deutschen Untertiteln unterlegt, man geht da immer aufs jeweilige Publikum ein. Danach ging es nach draußen auf die Terrasse, von wo aus man zur Burgruine hinabsteigen kann. Es war bereits unheimlich windig und wurde ständig stärker, auch wenn es noch überwiegend sonnig und gar nicht kalt war. Trotzdem sind uns etliche wirklich schöne Bilder gelungen. Urquhart Castle liegt auf einer Landzunge direkt am Loch Ness und wurde vor gut 300 Jahren vom Clan Donald aufgegeben und in diesem Zug mit gewaltigen Ladungen Schießpulver in die Luft gesprengt, was ohne große Not geschah und wirklich ein Jammer ist, aber die noch erhaltenen Teile sind sehr gut restauriert und mit Anschauungstafeln überall sehr gut erklärt.

Wir brachen rechtzeitig auf, wir wollten beizeiten auf Eilean Donan Castle an der Westküste eintreffen, um dies besichtigen zu können, bevor es abends schließen würde. Den Weg dorthin kannte ich von den Vorjahren, er geht hoch in die Berge und über eine sehr gut ausgebaute Strecke, aber viele Kurven in immer weitere Schluchten, vorbei an Staumauern, Seen und breiten Flüssen, kleinen Bächen, immer wieder kleineren Wasserfälle an den Hängen oder schönen alten, kleinen Steinbrücken hin zu alten Abzweigungen. Ein schöner und atemberaubender Anblick nach dme anderen! Schließlich kamen wir rechtzeitig noch vor 4 Uhr ans Castle, wo wir uns Tickets kauften und uns innen in aller Ruhe selbst umschauen durften. Eilean Donan Castle bedeutet „Donans Insel“ und befindet sich über eine lange Steinbrücke mit dem Land verbunden am Rand des Loch Duich, welches dort ins Meer übergeht, jedenfalls riecht die Luft schon ganz salzig bzw. modrig nach Seetang, wenn mal wieder Ebbe ist, so wie an diesem Nachmittag. Die Burg war bis vor 100 Jahren eine Ruine, bis sie von einem wohlhabenden adligen Privatmann gekauft und nach alten Plänen wieder aufgebaut wurde und sie wird noch heute von der Familie teilweise bewohnt, ist ausgestattet mit authentischen Möbeln und vielen historischen Sammelobjekten. Man kann auch z.B. die große Halle mieten für Hochzeiten u.ä. Einer der schönsten Räume nach der großen Halle ist die Küche im Untergeschoss, komplett eingerichtet wie zu Beginn des letzten Jahrhunderts, mit lebensechten Figuren und genauso echten, aber konservierten Lebensmitteln wirklich aller Art, dazu alle Gerätschaften, wirklich sehr sehenswert und mit Liebe zum Detail ausgestattet.
Dort ereilte uns aber auch die Hiobsbotschaft per Email, dass aufgrund des starken Windes und des schlechten Wetterberichts für den nächsten Tag unsere Bootstour auf der Isle of Skye gecancelt wurde! Man bedauerte dies sehr und bot uns einen späteren Termin an einem anderen Tag an. dies würde uns jedoch nicht möglich sein, weil wir weiterreisen würden und Skye danach einfach viel zu weit weg wäre. Ich brauchte echt eine ganze Weile, um das zu verdauen, die Enttäuschung war riesengroß, denn ich hatte viel Zeit in die Vorbereitung und die Auswahl des Anbieters gesteckt und mich unheimlich auf die geplante Bootstour zu Delfinen, Seehunden, Wildvögeln usw. gefreut, auch für meine Mitfahrerinnen.
Naja, nun mussten wir uns etwas Anderes für den Vormittag auf Skye überlegen, ein freundlicher Ordner auf Eilean Donan Castle, mit dem Conny und ich uns eine Weile unterhielten, empfahl uns unter anderem Armadale Castle, welches wir in die engere Wahl nahmen.

Beim Verlassen des Castles waren Café und Giftshop, damit auch die Toiletten, bereits geschlossen und wir machten uns direkt auf zu unserer nächsten Unterkunft, Ashgrove Bed and Breakfast in Balmacara. Der Weg dahin war ein wenig seltsam; wir fanden, zwischen Dornie und Kyle of Lochalsh, ein Örtchen Balmacara direkt an der Küste und der Hauptstraße, das Navi führte uns nach Ortsende rechts hoch in die Berge Richtung Plockton, gleich danach führte eine schmale Straße in den Wald, wo wir dann nach ca. 1 km auf ein kleines Dörfchen stießen und das B&B fanden, wie ich es auf dem Bild im Internet gesehen hatte. Wir wurden von unserer Wirtin Ann begrüßt und nahmen unsere Zimmer in Besitz. Conny und Christina nahmen das Zweibettzimmer mit kleinem Bad, wir anderen drei das Dreibettzimmer mit angrenzendem großen Bad. Wir füllten unsere Zettel fürs Frühstück aus, ähnlich wie am Vortag, machten uns fertig fürs Abendessen und fuhren mit dem Auto Richtung Kyle und Brücke nach Skye.

Wir fuhren Richtung Skye und hielten noch vor Kyle an einem Parkplatz links der Straße, der die ganze Bucht überblickte und einen wunderschönen Blick auch auf die Brücke gab, die Skye erst seit etwa 20 Jahren mit dem Festland verbindet. Kyle hat eigentlich nicht viel Besonderes zu bieten, eine Küstenstraße, seitlich ein paar alte Gasthäuser, ansonsten Wohngebiete und der Hafen, so fuhren wir dann über die hoch geschwungene Brücke weiter auf die Insel. Das Fischerörtchen Kyleakin liegt gegenüber von Kyle und hat ein paar Restaurants direkt am Wasser, wir wollten unser Glück zuerst im großen Hotel mit Restaurant suchen, welches in der ersten Reihe an der Küste liegt und fanden einen Parkplatz in einer Gasse dahinter. Leider, obwohl uns das Schild vor dem Eingang auch als Nicht-Hotelgäste freundlich einlud, wurden wir relativ unfreundlich abgefertigt, erst wären die Hotelgäste dran, wir dürften in einer Stunde wieder kommen - wir beschlossen aber lieber unser Glück woanders zu versuchen. Das war wirklich das erste und einzige Mal, dass wir irgendwo unfreundlich begrüßt wurden und es war auch keine Schottin, sondern dem Akzent nach etwas Osteuropäisches. Naja, mehr sage bzw. schreibe ich hierzu nicht. Das nächste Lokal war mehr eine Art Imbiss und machte im Hinblick auf Qualität und Komfort keinen guten Eindruck, so landeten wir dann im  Kylearn Castle Moin Restaurant, welches zwar auch im Moment voll besetzt war, man bat uns aber an die angeschlossene Bar und versprach uns den nächsten freien Tisch. Wir hatten dem kaum zugestimmt, wurde auch schon ein Tisch frei und ein ebenso netter wie offensichtlich schwuler Kellner machte ihn für uns sauber. Wir bestellten fast alle die Suppe des Tages - Tomate mit Kürbis - welche sehr lecker war, nur Karin war das wie üblich zuviel, sie bestellte sich lieber ein Hauptgericht, diesmal Seehecht mit Pommes, ansonsten gerne auch mal Fish and Chips genannt, mit den anscheinend obligatorischen Erbsen. Wir haben alle wirklich sehr gut gegessen und können dieses Lokal nur empfehlen!

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© Daniela Biela