Am nächsten Morgen beim Frühstück mussten wir feststellen, dass unser eigentlich frisches Toastbrot schimmelig war, darum besorgte ich zunächst Nachschub im Coop. Dann ging es an den Hafen von Portree mit den schönen bunten Häuschen. Viele davon mit einem Restaurant, aber meist im oberen Preissegment. Von der Mauer oben beim Coop hatten wir trotz Regen eine tolle Aussicht auf den Hafen und die Bucht.
Unsere Hauptattraktion des Tages war Dunvegan Castle im Nordwesten, zu dem wir bei weiterhin stürmischem Wetter aufbrachen. Unterwegs hielten wir spontan bei einigen stehenden Steinen in Borve. Ja, nicht nur auf jeder Insel der Äußeren Hebriden gibt es ein Örtchen namens Borve, sondern auch auf Skye! Jemand erklärte uns, dass Borve Lachsbucht bedeutete, aber warum es so einen Ort hier im Landesinneren gibt, entzog sich unserer Kenntnis. Die Landschaft raus nach Dunvegan war recht abwechslungsreich und kurz vor dem Ort kamen wir noch an einem großen Standing Stone vorbei, dem Duirinish Stone, hoch oberhalb der Ruinen einer Friedhofskirche, leider so nicht zugänglich, aber von der Straße aus recht gut zu sehen.
Vom Besuch in Dunvegan Castle war mir vor Jahren abgeraten worden, so war ich noch nicht dort gewesen, aber dieser Besuch lohnte sich wirklich! Es liegt in einem weitläufigen, sehr gepflegten Schlossgarten und mit der Rückseite direkt am Meer. Es ist groß, imposant und sehr schön eingerichtet. Gleich am Eingang erwartete uns eine prunkvolle Treppe. Es folgten viele sehr schön ausgestattete Räume bis hinunter zum ehemaligen Dienstbotentrakt mit einem informativen Film vom Schlossherrn selbst, dem amtierenden Clanchief der MacLeods. Anschließend schauten wir uns noch einen Teil der Gärten an, die Rückseite direkt an der Meeresbucht, allerdings waren sämtliche Bootsfahrten an diesem Tag wegen des starken Winds abgesagt worden.
Auf dem Rückweg hielten wir gegenüber des Friedhofs an einer kleinen Seidenmanufaktur, deren Schild Conny auf dem Hinweg gesehen hatte. Dort fanden wir nicht nur tolle Artikel aus Seide und Wolle, sondern auch eine sehr nette deutsche Auswanderin - Rita!
Nach einiger Überlegung entschieden wir, den weiten Weg zum berühmten westlichsten Punkt von Skye weiterzufahren, dem Neist Point. Eine lange, kurvige Straße führte hinaus und da sie meist einspurig war, mussten wir oft dem reichlich vorhandenen Gegenverkehr ausweichen. Endstation war am Parkplatz, wo wir mit viel Glück einen Parkplatz ganz weit vorne fanden. Beim Aussteigen riss es uns fast die Türen aus der Hand, so heftig war der Wind. Die Aussicht war toll, die Sonne ließ sich sehen, aber der Wind war stürmisch und wir gingen nur ein Stück bis zu einer tollen Aussicht, aber nicht die fragwürdige Treppe steil die Klippe hinunter, das war bei dem Wetter einfach zu gefährlich. Gerade als wir wieder einstiegen, fing es auch erneut an zu regnen.
Auch auf dem Rückweg kam uns viel Verkehr entgegen. Unterwegs hielten wir noch einem kleinen Café Lephin, wo wir gerade noch eine Stärkung bekamen, bevor es nachmittags schloss. Auf der Waternish Halbinsel wollten wir noch ein paar Sehenswürdigkeiten besuchen. Wir fanden noch die Trumpan Church auf einem verlassenen Friedhof mit Blick auf eine schöne Bucht, die Weiterfahrt raus zu einem Cairn war aber abgesperrt und so drehten wir um. Auf dem Rückweg hielten wir noch an der Fairy Bridge, einer schönen alten Steinbrücke und versuchten in Skeabost einen Blick auf die St. Columba's Isle zu bekommen, was aber wegen dem dichten Bewuchs kaum möglich war.
Für den Abend hatten wir die Hoffnung, in einem der anderen Restaurants in der Ortsmitte einen Tisch zu finden, nachdem das von Rita empfohlene Restaurant keinen Platz frei hatte. Doch wie am Vortag, wir hatten kein Glück, überall gab es lange Warteschlangen. Schließlich warteten wir wieder im Tongadale, wo wir bestimmt eine Stunde auf einen freien Tisch warten mussten.